CES Asia 2018: Shanghai zeigt die Technik der Zukunft

CES Asia 2018: Shanghai zeigt die Technik der Zukunft

Seit der erstenCES Asiaim Jahr 2015 hat sich bei der jungen Messe in Shanghai viel getan. Der Ableger der Mega-AusstellungConsumerElectronicsShow in Las Vegas präsentiert sich inzwischen als erwachsene und ernstzunehmende Anlaufstelle für Verbraucher und Freunde der Technikwelt. Das spiegelt sich in den Messehallen der chinesischen Metropole wider: Die Ausstelleranzahl hat sich seit der etwas mageren Erstausgabe vor vier Jahren mehr als verdoppelt. Die Messe ist zwar noch lange keineComputex, allerdings sind namhafte Unternehmen an Bord: Huawei, Lenovo, der Versandhändler Alibaba oder das E-Auto-Start-up Byton geben sich mit Ständen und Keynotes auf der CES Asia 2018 die Ehre. COMPUTER BILD ist für Sie mittendrin im Getümmel und informiert an dieser Stelle fortlaufend über die Neuigkeiten der Messe!Die schönsten Messe-Babes von der CES Asia 201825 BilderZur BildergalerieCES Asia 2018: Mobilitätstechnologie in AsienZugegeben, die CES Asia ist keine Shanghai Auto Show; diese wichtige Automobilausstellung findet ebenfalls auf dem riesigen Messekomplex des Shanghai New International Expo Centre statt. Dennoch spürt man auf der Messe deutlich, dassElektromobilitätundautonomes Fahreneine enorme Resonanz aus der Bevölkerung in China genießen: Die Hallen zu diesen Themen sind am besten besucht. Große Enthüllungen sind jedoch rar, lediglich Byton zeigt mitK-Bytedie Studie einer autonomen Luxus-Limousine mit internationalem Charme. Ob Produkte wie der selbstfahrende Minibus Apololong mit Platz für maximal 14 Personen jemals außerhalb Chinas auf die Straßen kommen, ist fraglich. Im Vordergrund der CES Asia stehen dieses Jahr nicht die finalen Fahrzeuge, sondern die sonst unsichtbaren Technologien. Das Unternehmen Leap Motor bereitet derzeit die Produktion des Elektromobils LP-S01 vor. Grundlage ist die lernende Software-Plattform Heracles, die sich durch schlaue Algorithmen weiterentwickelt. Das Fachwort für diesen Lernvorgang einer künstlichen Intelligenz (KI) heißt „Deep Learning“. Die Technologie ist im Bereich autonomes Fahren das Kernthema bei CalmCar, in Zusammenarbeit mit Nvidia. (Deep Learning spielt ebenso etwa bei dem selbstfahrenden Auto von Audi und Nvidia eine Rolle.) In diesem Bereich tut sich sowohl bei Start-ups als auch bei großen Konzernen einiges!Alibaba: Amazon-Echo-Klon funkt per BluetoothDer chinesische Mega-KonzernAlibabazeigt auf der CES Asia einen neuen Bluetooth-Standard. Mit „Bluetooth Mesh“ soll die Vernetzung mit dem nur in China verfügbaren Alexa-KonkurrentenTmall Genieohne Passwort und ohne Verzögerung funktionieren. Nutzer verknüpfen künftig alle verfügbaren Geräte in der Nähe des Sprachassistenten nur mit dem gesprochenen Satz „Look for my Teammate“. Alibaba will damit vor allem den Preis der kompatiblenInternet-of-Things-Geräte (IoT, Internet der Dinge) drücken, schließlich sind WiFi-Chips vergleichsweise teuer: Der Bluetooth-Mesh-Chip kostet in der Produktion nur 1 US-Dollar. In einem Partnerprogramm will Alibaba die Kosten zur Integration dieser neuen Chips übernehmen – und so zahlreiche Unternehmen für die neue Technik an Bord holen. Einige Probleme, die mit Bluetooth einhergehen, habe der Internetkonzern mit den neuen Chips beseitigt: Anders als der normale Bluetooth-Standard gebe es bei Mesh keine Probleme, durch Wände zu senden. So lassen sich im Ad-hoc-Netzwerk Geräte im ganzen Haus per Spracheingabe ohne WLAN-Anbindung kontrollieren.CES Asia: Neue Technik auf der China-Messe25 BilderZur BildergalerieLenovo: Blockchain-Smartphone in ArbeitLenovo stellt auf der CES Asia keine neuen Produkte vor. Auf der Keynote des Unternehmens kündigt der chinesische Hersteller allerdings ein Blockchain-basiertes System an. Bereits Ende des Jahres wolle man sogar ein neues Smartphone zeigen, das eine höchstmögliche Datensicherheit gewährleistet. Der Schutz persönlicher Daten im Netz sei ein wichtiges Anliegen für Lenovo, deshalb arbeite man beispielsweise an einer durch Cloud und Blockchain unterstützten „Festplatte“, auf der nie Daten verloren gehen. Auch Bitcoin-Mining ist für den Hersteller interessant. Details zu diesen neuen Produkten gibt es vorerst nicht. Lenovo umschreibt sie bisher nur sehr schemenhaft.Hisense auf der CES Asia: Fernseher mit KIDas Thema Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt auch auf der CES Asia an Bedeutung. 55 Aussteller widmen sich in diesem Jahr ausschließlich diesem inflationär genutzten Schlagwort. Die KI im Connected Car ist allerdings ausgeklammert. Wie KI den Alltag verändern soll, zeigt Hisense: Nach dem Smart-TV will der chinesische Hersteller mit KI-TV Vorreiter der nächsten Generation des schlauen Fernsehens sein. Machine Learning soll bei immer optimalen Bildschirmeinstellungen helfen. Das Gerät erkennt etwa Schauspieler, Sportler oder Orte und zeigt per Knopfdruck oder Sprachbefehl ergänzende Informationen an. Schon zurFußball-WMveröffentlicht Hisense einen Modus, der Bildschirmartefakte bei schnellen Bewegungen verringern soll.Huawei: Turbo-Modus und futuristische BildgewaltErst eine knappe Woche vor der CES Asia zeigte Huawei mit dem Gaming-SmartphoneHonor Playeinen GPU-Turbo, der die Leistung bei grafisch anspruchsvollen Spielen verbessern soll. Jetzt legen die Chinesen nach: Bereits Ende Juni stattet Huawei erste bestehende Smartphones mit dem Update aus. Los geht es mit demHuawei Mate 10, im etwa monatlichen Rhythmus folgenHuawei P20, Mate 20, Nova 3e, Mate 9 und weitere Modelle. Grafische Darstellung und Bilderaufnahmen sind bei dem Unternehmen in diesem Jahr ein Kernthema: Man arbeite daran, die Fotografie zu revolutionieren. Hologramme und die alles sowie jederzeit aufzeichnende Kamera verändern demnach schon bald den Medienumgang. Huawei verspricht, die Grenzen zwischen digitaler und physischer Welt immer weiter verwischen zu wollen. Das klingt bei der Keynote in Shanghai vorwiegend nach Marketingsprech mit vielen Schlagwörtern – die Möglichkeiten und Konsequenzen einer solchen Kamera- und Bildschirmrevolution in nicht allzu ferner Zukunft sind aber potenziell tatsächlich dramatisch.Roadstar.ai ist bestes Start-up der CES AsiaDie CES Asia zeichnet in diesem Jahr herausragende Start-ups für ihre Ideen und technologischen Leistungen aus. In den Kategorien „Bestes Start-up“ und „Bestes KI-Start-up“ setzte sich das Unternehmen Roadstar.ai gegen mehr als 100 Mitbewerber durch. Für den Erfolg sind Experten verantwortlich, die zuvor bei Google, Tesla, Apple, Nvidia und Baidu im Bereich des autonomen Fahrens arbeiteten. Durch Investitionen namhafter Konzerne wie Bosch und Microsoft realisierten sie zügig Projekte im Bereich desautonomen Fahrens der Stufe 4. Besonders die ganzheitliche Herangehensweise von Roadstar.ai hat die Jury der CES Asia überzeugt: Die Wissenschaftler arbeiten an allen Fertigungsstufen von der Herstellung der Sensoren über die Kernsoftware bis zu Cloud-Angeboten. Im Mittelpunkt stehen Technologien mit den klangvollen Namen „HeteroSync“ und „DeepFusion“: Ersteres vereint mehrere Sensoren, Kameras, Radarsysteme & Co. zu einem komplexen Gesamtpaket, das die räumliche Wahrnehmung des autonomen Fahrzeugs ermöglicht – DeepFusion ist das Software-Pendant zu diesem System. Es nutzt diese komplexen Rohdaten, um in kürzester Zeit die passenden Entscheidungen zu treffen.Hinweis: Die Reise unserer Redakteure nach Shanghai wurde durch Shanghai Intex und CTA unterstützt. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unterwww.axelspringer.de/unabhaengigkeit.

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